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Verbesserung der Diagnostik von Parasiten im Stuhl im Labor

 

Nachdem wir 2017 bereits die PCR-Diagnostik von Parasiten im Stuhl für Privatversicherte bzw. als IGeL-Leistung eingeführt haben, werden wir ab dem 16.01.2023 bei der Anforderung „Parasiten im Stuhl“ diese Untersuchung für alle Versicherten mittels Multiplex-PCR durchführen (GOP 32853, bei Angabe der 32006 gegenüber der KV nicht budgetbelastend). Der wesentliche Vorteil der PCR verglichen mit den bislang für gesetzlich Versicherte durchgeführten ELISAs zum Nachweis parasitärer Antigene ist die höhere Sensitivität der molekularbiologischen Erregernachweise und die Spezifität der Amöben-PCR für die pathogene Spezies Entamoeba histolytica, d. h., im Gegensatz zum ELISA ist das PCR-Untersuchungsergebnis beim Vorliegen anderer, nicht pathogener Amöben negativ.

Aufgrund der im EBM gelisteten Erreger beschränkt sich diese Parasiten-Multiplex-PCR für alle Patienten auf E. histolytica sowie die meldepflichtigen Giardia duodenalis (Lamblien) und Kryptosporidien. Selbstverständlich können Sie diese Untersuchungen auch einzeln für jeden der genannten Erreger anfordern. Zusätzlich wird zur Erfassung anderer Parasiten eine mikroskopische Untersuchung durchgeführt.

 

Hierdurch sind die fakultativ pathogenen Erreger Blastocystis hominis und Dientamoeba fragilis, die mittels Mikroskopie nicht sicher diagnostiziert werden können, nicht mehr routinemäßig durch die PCR-Untersuchung erfasst. Durch viele Gespräche mit Ihnen wissen wir jedoch, dass in der Vergangenheit einige Patienten vom Nachweis dieser Erreger und einer darauf beruhenden, kausalen Therapie profitiert haben. Aus diesem Grund können die genannten Erregernachweise nach wie vor für Privatversicherte zusätzlich zur Multiplex-PCR bzw. für nicht immundefiziente, gesetzlich Versicherte als IGeL-Leistung angefordert werden. Bei immundefizienten GKV-Patienten (Definition s. Bestimmung Nummer 1, Abschnitt 32.3.12 des EBM) ist dieser Erregernachweis zusätzlich zu den drei o. g. Erregern anforderbar (GOP 32683).

 

Diese Umstellung ist nicht nur eine deutliche Verbesserung der Diagnostik sondern auch wirtschaftlicher. Bislang galt ja die Empfehlung, jeweils eine Stuhlprobe von drei verschiedenen Tagen zum Parasitenausschluss einzusenden, um mit einer größeren Sicherheit sagen zu können, dass keine Parasitose vorliegt. Bislang wurde jedoch keine Studie publiziert, die gezeigt hätte, dass mehrfache PCR-Untersuchungen eine höhere Sensitivität besitzen als Einzeluntersuchungen. Daher kann bei negativem PCR-Ergebnis auf Wiederholungsuntersuchungen verzichtet werden. Lediglich die Mikroskopie sollte in solchen Fällen ggf. noch zweimal wiederholt werden, um u. U. andere Parasiten nachzuweisen.

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung.

Labor Deutscher Platz